TAG 5
Der letzte Tag ist schnell erzählt und hat den ganzen Trip eigentlich umrahmt…
Nur 4 aus unserer Gruppe nahmen den Bus, der Rest war um 04:15 Uhr beim Frühstück. Wir stellten unsere Rucksäcke in eine Ecke der Hostel Lobby (Storage gab es keinen), draußen war es stock finster, regnete in Strömen und wir stiefelten um 04:30 Uhr -ohne Guide- los. 20 Minuten brauchten wir vom Hostel zum Pförtnerhäuschen, dort zeigten wir unsere Pässe und das Machu Picchu Ticket und durften die Brücke passieren.
Dann ging der Höllentrip los… Die Stufen waren keine gleichmäßigen Treppenhausstufen (was uns natürlich vorher klar war), sie waren völlig ungleichmäßig, mal brauchte man drei Schritte, mal einen großen, mal rutschte man fast ab vor nässe, mal sah man nichts weil es so dunkel war… Der Regen gab alles und wir waren -mal wieder- durch nässt bis auf die Haut. Unsere Körper waren müde von den letzten 4 Tagen und dem wenigen Schlaf und ich konnte einfach nicht mehr.
Nach der Hälfte musste ich einfach heulen. Zum Glück regnete es so doll, dass nur Fabian es mitbekam. Ich schimpfte wie ein Rohrspatz, dass ich eigentlich ‚Spaß‘ haben wollte und dass dieser Trek absolut keinen Spass mache und was der ganze Mist soll… 🙂
Aber wir bissen die Zähne zusammen (ehrlich gesagt hatten wir auch keine Wahl) und motiviert von den Jubelschreien derjenigen, die oben ankamen stapften wir tapfer weiter. Wir hörten bereits einen Bus und wussten, dass der erste Bus circa um kurz vor 6 Uhr oben ankam… Das wollten wir nicht – auf gar keinen Fall sollten die Bus-Insassen vor uns in der Schlange am Eingang stehen!!! – Und tatsächlich, wir kamen exakt 10 Sekunden vor dem Bus am Eingang an!!! Der Rest unserer Gruppe war unter den ersten 5 bereits oben in der Schlange und Jubelte uns zu – YEAH wir hatten es unter die ersten 30 geschafft! Was für ein Erfolg! 🙂
Naja und das war’s dann auch erstmal – ab jetzt sprechen Bilder mehr als tausend Worte. Natürlich sahen wir bei dem Regen keinen Sonnenaufgang, aber Machu Picchu an sich in der Bergkulisse zu sehen war gigantisch. Und der Nebel hatte etwas Mystisches.Und auch wenn wir tot müde, völlig k.o. waren, war es wirklich etwas Besonderes durch diese Inkastätte zu laufen, bevor die Massen kamen. 2 Stunden führte unser Guide uns dann rum (er kam übrigens mit dem 1.Bus) und danach trennten sich dann die Wege aller. Einige gingen noch auf die umliegende Berge um eine besonders gute Sicht zu haben, andere (wie wir) brauchten erstmal eine Stunde Stillstand um runter zu fahren, zumal Fabian von Bauchkrämpfen attackiert wurde.
Wir blieben noch 2 Stunden auf dem Machu Picchu, die Sonne kam raus und mittlerweile kamen die Tages-Touristen Scharenweise… Wir fuhren dann wieder runter in den Ort – Ja fuhren! Wir gönnten uns den Bus und hängten die nassen Wanderschuhe geistig an den Nagel. Blöd war dann nur, dass wir nun noch 10 Stunden überbrücken mussten bis es wieder zurück nach Cusco ging. (Alle hatten unterschiedliche Zugabfahrtszeiten erhalten und wir hatten, zusammen mit Jeremy und Sarah den schlechtesten Zug erwischt – 21:30 Uhr Abfahrt).
Tatsächlich vertrieben wir uns irgendwie diese Zeit in dem wir im Hostel im Sitzen auf der Couch neben dem Gepäck schliefen und in einem der Touri-Restaurants 3 Stunden zu Mittag aßen…
Der Zug kam pünktlich und im Zug dann die nächste Überraschung – wir hatten getrennte Sitzplätze… Zum Glück ging es einigen so und so ging das wilde Plätze tauschen los und wir saßen dann irgendwann nebeneinander. Wir waren soooo müde und schliefen die ersten 30 Minuten ein. Bis es plötzlich laut Rumste. Oh nein… der Zug stand still. 20 Minuten dauerte es bis der Mechaniker den Fehler fand und der Zug laut hupend wieder ins Rollen geriet. Einige jubelten, als es nach 20 Sekunden erneut schepperte. Scheiße, das klang nicht gut…
Und tatsächlich kam nach weitern 10 Minuten die Durchsage auf Spanisch – auf Grund eines technischen Defektes kann der Zug nicht weiter fahren und wir müssen nun 1,5 Stunden auf den anderen Zug warten. DAS KANN DOCH JETZT NICHT WAHR SEIN!!!!!!!!!
Hätten wir diese 5 Tage nicht selbst erlebt, dann würde ich sagen, so viel Mist kann doch keiner erleben… Doch das geht…
Das Ende vom Lied ist dann, dass wir tatsächlich 2 Stunden warteten, zwischendurch fuhr der 22:30 Uhr Zug an uns vorbei, und wir alle hatten Angst, das wir unsere Anschlüsse verpassten, denn der Zug fuhr nur bis nach Ollantaytambo, dort sollte ein Bus auf uns warten und uns weitere 2 Stunden nach Cusco fahren. Nun waren wir aber gute 2,5 Stunden zu spät….
Und für uns hieß jede Verspätung weniger Schlaf, da wir ja den Inka Express bereits für den nächsten Tag gebucht hatten – Abfahrt 06:10Uhr…
Tatsächlich wartete der Bus auf uns und wir waren schlussendlich um 03:45Uhr im Hostel. Dort mussten wir noch die Tour, die Schlafsäcke und das Zimmer bezahlen. Da der an der Rezeption keinen Plan hatte und wir ja echt unzufrieden mit der Tour waren, ließen wir die Schlafsäcke einfach mal in Vergessenheit geraten und zahlten bloß Tour + Zimmer, gingen für 2 Stunden schlafen und das war dann das krönende Ende der 5 Tage Salkantey Trek Tour…