Wow, es ist unglaublich, dass wir nun seit zwei Tagen in Südafrika sind – mal eben 2,5 Monate Südamerika hinter uns gelassen und rein ins neue Abenteuer. Aber alles der Reihe nach, wir wollen ja, dass ihr mit kommt 🙂
Am Flughafen Buenos Aires durften wir noch ein letztes Mal südamerikanisches Temperament erleben, als an der Passportkontrolle gefühlt 150 Personen in der Schlange standen und laut ‚Vamos, Vamos‘ riefen und stinksauer waren, dass von 14 Kontrolleuren 5 gleichzeitig Pause machten und die Schlange dadurch immer länger und die Zeit zu den Flügen immer knapper wurden… Als dann nach und nach endlich wieder Personal aufgestockt wurde, applaudierte die Menge. Wirklich schönes Spektakel.
Der Flug war dann relativ unspektakulär – 9,5 Stunden mit South African Airlines, wirklich gutem Boardessen (es war sogar heiss und gewürzt!), netten Stewards, die selbst dann noch lächelten, als sie zum 10. Mal vergeblich versuchten dem chinesischen Ehepaar zu erklären, dass ihr Baby angeschnallt werden muss (sie verstanden weder englisch noch spanisch) und zum Glück keinerlei Turbulenzen.
Und dann kamen wir am O.R.Tambo International Flughafen in Johannesburg an und waren positiv überrascht – unglaublich sauber und moderner Flughafen (danke an die FussballWM), sehr schnelle Gepäckabwicklung und überall nettes Personal, was einem behilflich war ohne dass man fragen musste. Selbst am Passportschalter wurde ein Witzchen gerissen:
„How long do you want to stay?“ – „30 days, please“
„What? You wanna stay for 30 month?“ – „No! 30 days“
„three – zero“?- „Yes thirty days, or less because we gonna leave on the 29th“
„So I‘ll give you a Visa for 4 month and now you have to stay untill April 2014!“ 🙂
Und so haben wir nun einen Visa-Stempel bis zum 02.04.2014 🙂
Auch die Mietwagen Abwicklung lief einwandfrei und wir erhielten fast einen Neuwagen und dieser hat sogar ‘nen USB Anschluss wenn auch dafür bloss Minireifen. Und dann ging es auf der linken Spur Richtung Klipriver, einem kleinen Ort im nirgendwo, 50 Minuten südlich von Johannesburg.
Für uns war die 1. Fahrt etwas schweißtreibend, denn so ganz ohne ist das links fahren nicht, erst recht nicht, da wir eine ordentliche Zeitverschiebung hatten (für uns war es eigentlich nachts um 3 als wir ankamen, und tatsächlich war es 8 Uhr) und das Navi nicht so wollte wie wir. Wir kamen dann nach 1,5 Stunden an und Fabian resümierte dann ganz gelassen „Och eigentlich war‘s ganz easy, ein bisschen wie Autoscooter fahren“ …
Das Guesthouse machte seinem Namen als ‚Country Guesthouse‘ dann tatsächlich alle Ehre und war richtig idyllisch in eine Mini-Farm integriert und uns begrüßten erst einmal eine Horde voll Hunde, zwei davon so gross wie Ponys! Die Besitzerin Magda (sah aus und sprach wie eine ältere holländische Dame) begrüßte uns sehr nett und orderte uns ein paar Sandwich. Und daran mussten wir uns dann erst einmal gewöhnen – denn ganz Klischee, gehört das Guesthouse einer weißen Afrikanerin und ALLE Angestellten sind schwarze Afrikaner. Außerdem mussten wir uns auch abgewöhnen ‚Holà, que tal‘ zu trällern und stattdessen ‚Hi how are you‘ zu murmeln.
Am Abend machten wir dann noch Bekanntschaft mit der Maccaroni-Gang. Denn Magda ist Großmutter von drei rotzfrechen kleinen Jungs, die es sich zur Aufgabe gemacht haben das Guesthouse unsicher zu machen und uns an diesem Abend ständig mit „You want some Maccaroniiiiii?“ anschrien und dann lachend weg rannten während sie die Nudeln (eigentlich waren es Spaghetti) in ihrem Mund verschwinden ließen.
Und da sie raus bekamen in welchem Zimmer wir schliefen, weckten sie uns am nächsten Morgen mit frechen Tür klopfen, Sand vor die Tür schütten und Türklinke runter und hoch drücken…
Solche Rotzlöffel!