Tag 1
In Mandalay morgens um 4 Uhr angekommen, saßen wir dann erst einmal zwei Stunden in Ledersesseln an der Rezeption des ‚Hotels‘ und warteten, bis irgendwann jemand auscheckte und wir somit das erst beste Zimmer nehmen konnten. In diesem schliefen wir dann erst mal bis mittags um unseren Schlaf nach zu holen.
Ärgerlicherweise hat nun auch mein Pferdemagen nach gegeben und ich sehne mich sooooo sehr nach deutschem Brot, Quark, Käse…
Nach ganz einfachen Dingen, die vorher nicht in literweise Fett gebraten wurden 🙂
Klar gibt es Schlimmeres als auf einer Weltreise durch Myanmar ein bisschen Bauchweh zu haben und ich beschwere mich keinesfalls ernsthaft, aber ich merke nun nach und nach, was ich an ‚zu Hause‘ schätze und freue mich auf so Einiges ❤
Aber zurück zu Mandalay. Mandalay soll die schönste Stadt in Myanmar sein. Außerdem sehr vielseitig, da sich hier einige Einwanderer der umliegenden Länder und Chinesen nieder gelassen haben sollen. Nach unserem Schlummerschlaf machten wir uns auf den Weg die Gegend zu erkunden und dies war dann zunächst der Zygo Markt, der fast an unserem Hotel begann.
Dies ist ein riesiger Lebensmittel und Handwerksmarkt und es war wieder einmal sehr spannend das bunte Treiben zu beobachten. Außerdem wurden wir wieder direkt angequatscht und ein Rollerfahrer wollte uns gerne die Stadt zeigen. Aber wir hatten leere Mägen und winkten dankend ab. Danach suchten wir nach irgendetwas ‚westlichem‘ zu Essen, fanden ein echtes Restaurant und aßen…. Viel zu fettige Fertig-Chickenburger. Bad Idea. Der Tag war gelaufen und ich war froh, dass wir beschlossen heute sonst nichts mehr zu machen. Davor beschlossen wir aber das Hotel zu wechseln und buchten via Facebook ein Zimmer am anderen Ende der Stadt.
Tag 2
Am nächsten Morgen liefen wir mit Sack und Pack aus dem Hotel raus und trafen… den Rollerfahrer vom vorigen Tag, der uns offensichtlich abpassen wollte. Nach einiger Verhandlung hatten wir Mitleid und ließen uns darauf ein, dass er und sein Kumpel uns zum Hotel fuhren, samt der riesen Rucksäcke. Am neuen Hotel angekommen wimmelten wir sie dann aber ab, da sie uns unbedingt auch noch durch die ganze Stadt und Umgebung fahren wollten… Aber auf klapprigen Rollern bei dem Verkehr… äh nein danke.
Das Hotel hatte wohl einen Fehler gemacht und aus versehen unser Doppelzimmer bereits vergeben und nun erhielten wir ein Doppelstockbett. Aber egal, Hauptsache etwas zum schlafen.
Wir buchten dann aber nur für eine Nacht, da wir uns entschieden am nächsten Tag eine weitere Nachtfahrt im Bus zu machen – dieses Mal nach Bagan. Außerdem buchten wir ein Taxi, das uns heute den ganzen Tag durch Mandalay fuhr.
Und so sahen wir sämtliche Pagoden, Tempel, Klöster, Goldblättchenhersteller und fuhren noch auf den Mandalay Hill.
Eine der außergewöhnlichsten war die Kuthodaw-Pagode (Pagode der Königlichen Verdienste), welche das ‚größten Buch der Welt‘ beherbergt. Sie besteht aus 729 pavillonartigen Tempeln, in denen je eine weiße Marmorplatte liegt. Auf den Marmorplatten ist der Pali-Kanon niedergelegt, das Leben und die Lehren Buddhas. Die ursprünglich vergoldeten Lettern sind heute nur noch schwarz eingefärbt. (Quelle: wikipedia.de)
In einer anderen Pagoden wurden wir dann von einem Mönch abgezogen! Denn zunächst begrüßte er uns freundlich auf Englisch, quatschte mit uns und führte uns durch die ganze Anlage und erklärte uns alle Heiligtümer. Doch in der hintersten Ecke sagte er dann, dass er doch bitte eine ‚Donation‘ (Spende) von 30.000 Kyat haben will um sich Bücher zu kaufen… Wir waren völlig perplex und zogen uns nur insofern aus der Affäre, in dem wir nur 20.000 (15€) gaben. Er war doch ein Mönch!!!
Blödes Erlebnis, aber in so einer Situation hatten wir auch nicht den Reflex zu sagen ‚Nein, du spinnst!‘ sondern suchten instinktiv das Gute und dachten ‚Naja, er hat uns ja auch etwas gezeigt und das muss honoriert werden…‘. Im Nachhinein ist uns aber klar, dass es eine ganz dreiste Masche war. Denn er hatte ganz dunkel verfärbte Zähne und spuckte auch das rote Zeug aus. Dementsprechend hat er sich von dem Geld mit Sicherheit neuen ‚Stoff‘ gekauft… Bad Experience.
Am Abend hörten wir dann noch ein Gespräch der Hotelbesitzerin, wie sie lachend einem älteren Pärchen mitteilte ‚Yes yes, my english is no good. But i told the couple from Germany that I made a mistake with their room, and so they have the bad room, and you can have the better.‘ Hihi… Nur blöd, dass ‚the couple from Germany‘ das nicht ganz lustig fand. Schöner wäre es gewesen, sie hätte uns nicht angeschwindelt… Aber Haken dran, denn die Hotelbesitzerin ist ansonsten echt nett und scheint es nur gut zu meinen.
Unabhängig von den zwei blöden menschlichen Erfahrungen, müssen wir sagen, dass Mandalay auf jeden Fall etwas sauberer ist als Yangon, aber wirklich ‚schön’ ist Definitionssache. In unserer Definition leider bisher nicht so wirklich…
Mal sehen was der nächste Tag bringt…
Tag 3
Am Montag machten wir die zweite Touri-Taxi-Tour dieses Mal jedoch rund um Mandalay herum und zusammen mit Eva, einem Mädel aus den Niederlanden.
Zunächst besichtigten wir erneut die Goldplättchenherstellung, danach die Buddha-Steinmetze und die Holzschnitzerei. Alles drei sehr mühsame Handwerke, die schon eher eine Kunst sind. Und alles wird mit der Hand und purer Muskelkraft gefertigt!
Danach fuhren wir zum Kloster in dem die Mönche um 10:15 Uhr zu Mittag essen. Allerdings waren wir zu spät. Das fanden Fabian und ich aber gar nicht so schlimm, denn schon von weitem sahen wir 5 Reisebusse und es wäre uns äußerst unangenehm gewesen, wenn wir uns in diese Tourimassen hätten einreihen müssen um zu zu sehen wie andere Menschen essen. 🙂
Und so ging es danach zu ein paar Pagoden und Buddha Statuen bis wir dann die Anlegestelle zur Innwa Insel erreichten, auf der wir eine Pferdekutsche nahmen und dort sehr alte Pagoden und Buddhastatuen besichtigten. Danach fuhren wir zur größten Teakholzbrücke der Welt und sahen den Sonnenuntergang und hatten Spaß daran die anderen Touris, die Mönche und die Einheimischen zu beobachten.
Alles in allem ein schöner Ausflug, viele Touristen auf unserem Weg, aber durch die Taxivariante konnten wir den großen Massen meist ausweichen. Allerdings beschlossen wir, dass wir -außer in Bagan- erstmal keine weiteren goldenen Pagoden besichtigen müssen…
Und auch die Buddhastatuen haben wir mittlerweile in jeder Größe und Variante gesehen.
Also steigen wir heute in den Nachtbus nach Bagan und nach Bagan wollen wir dann gerne wieder etwas mehr Natur sehen 🙂
Mal sehen was sich da so einrichten lässt…
P.S.: Leider lässt die Internetstärke nach wie vor zu wünschen übrig, deshalb dauert es mit den Bildern noch…