Argentinien – Buenos Aires Teil I

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Argentinien – Buenos Aires Teil I, ein Album auf Flickr.

Achtung NEU: Jetzt mit Bildern und zwei Videos!
Viel Spass 🙂

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Buenos Aires Teil I

Am Freitag sind wir aus El Calafate nachmittags in Buenos Aires gelandet und haben uns erstmal in unserem Viertel orientiert und abends gekocht.

Da Buenos Aires -ähnlich wie Berlin- aus vielen völlig unterschiedlichen Stadtvierteln besteht, nahmen wir uns am Samstag das erste vor:

Recoleta
Das ist ein schickeres Viertel und hat beispielsweise ein europäisch anmutendes riesiges Einkaufszentrum, ein Hard Rock Café und die Gegend ist sehr sicher.

Zunächst schlenderten wir durch den Samstagsmarkt – erneut ein Markt mit selbstgemachten und touristischen SchnickSchnack, aber mit einer guten ‚künstlerischen‘ Atmosphäre. Das Publikum war bunt gemischt – Einheimische jeglichen Alters, viele Familien, Studenten, Touristen sowie Musiker und Strassenkünstler.
Wir saßen dann einige Zeit auf der Wiese mit einem leckeren FLEISCH-Sandwich und frisch gepressten O-Saft und ließen alles auf uns wirken.
Wirklich schön ‚harmonisch‘ dort – keine Hektik, nicht so laut und nicht so typisch ‚großstädtig‘.

Danach besichtigten wir den berühmten Friedhof. Und waren total überrascht. Denn auch wenn wir mehrfach hörten, das dies ein ‚must-have-seen‘ sei, hatten wir ja keine Ahnung, wie groß und außergewöhnlich dieser ‚Friedhof‘ ist.
Eigentlich ist ‚Friedhof‘ auch nicht das richtige Wort, denn hier handelt es sich um eine Art ‚Stadt der Mausolen‘.

Der Friedhof liegt in Mitten des Stadtviertels und ist somit umringt von Hochhäusern. Aber er besteht aus keinem einzigem ’normalem‘ Grab. Ausschließlich herrschaftliche Gruften, Mausolen und ganze ‚Tempel‘ stehen aneinandergereiht in mehreren ‚Straßen‘ auf diesem Platz. Und alles total ’steril‘. Also nur kalte Steinmauern, polierte Marmoreingänge oder Gitterstäbe. Aber keine Blumenbukets oder sonstiger SchnickSchnack.
Und kein Grab gleicht dem neben dran.

Da dort ausschließlich einflussreiche, wohlhabende Argentinier des 19. Jahrhunderts liegen (Präsidenten, Schauspieler…) scheint es wie eine Art Pflicht zu sein, auch über den Tod hinaus zu zeigen, wie reich der Tote bzw. die Familie ist/war.

Eine der bekanntesten Gräber ist das Familiengrab der Evita Perón.
Allerdings schließt der Friedhof um 17:45Uhr und bis dato hatten wir es nicht entdeckt, waren aber beeindruckt genug von all den anderen!!!

San Telmo
Am Sonntag Vormittag schlenderten wir dann über einen weiteren Markt – allerdings viiiiel größer als die bisherigen. Dieser war wieder ein ‚Schnick-Schnack‘ Markt, allerdings kombiniert mit Trödel- und Flohmarktsachen. Aber auch hier haben wir nichts gekauft, denn selbst auf diesen Märkten ist kein echtes Schnäppchen zu machen – die Preise für Klamotten sind in Deutschland günstiger für gleiche oder bessere Qualität!

Und dann hieß es „Oh-le-oh-le-oh-laaaaa“ [und für den weiteren Text fehlen uns die Spanischkenntnisse]
Denn nachmittags startete unsere aufregende Tour zum Boca Juniors Heimspiel.

Dazu muss man wissen, dass es eigentlich unmöglich ist, als ‚Gringo‘ (wie man uns Ausländer in Südamerika nennt) an Tickets für ein Boca Spiel zu kommen:
1. gibt es gar keine Einzeltickets, ausschließlich Mitgliederkarten oder Wartelisteplätze
2. gibt es diese nur für Argentinier
und 3. gibt es bei Spielen von Boca keine Plätze für die Gegner-alle Plätze sind ausschließlich Boca-Fanplätze

Aber Geld regiert die Welt und so saßen wir an diesem Tag zusammen mit 14 anderen in einem kleinem abgeschirmten Reisebus und fuhren in den eher gefährlichen (armen) Vorort ‚La Boca‘, aßen Pizza und tranken Bier und wurden dann ins Stadion geschleust.

Das war schon aufregend-im Bus erhielten wir alle Mitgliederkarten und so hieß ich ‚Augustine‘ und Fabian ‚Fernando‘. Uns wurde geraten kein Wort zu sprechen ab dem Moment wo wir den Bus verlassen bis wir im Stadion auf den Plätzen seien, damit niemand hört, dass wir Gringos sind, da aufgrund der limitierten Eintrittsmöglichkeiten, die Boca-Fans die die Spiele nicht sehen können -zu recht- sauer sind, wenn ‚reiche‘ Ausländer über den Schwarzmarkt an Tickets ran kommen…
Oh man und ich war echt angespannt, auch wenn Fußball und alles drumherum Spaß machen soll, so hatte ich auch im Hinterkopf, das um das Stadion herum schon sehr viel Schlimmes passiert ist.

Aber tatsächlich waren die Kontrollen easy und wir setzten uns in Stadion dann auch nicht auf die Plätze, sondern standen und das mit einem Blick gaaaanz oben, der über dem der eingefleischten Fans lag. So bekamen wir die Stimmung mit, waren aber weit genug entfernt um ’sicher‘ zu sein.

Das Spiel an sich war dann eher enttäuschend – Boca (3.Platz) spielte miserabel und fast ein wenig ‚lustlos‘ und verlor 0:2 gegen den Tabellen 17. (All Boys).

Doch das war völlig nebensächlich, denn die Atmosphäre war wirklich einzigartig – 90minütige Dauerbeschallung durch die Fans. Wirklich ohne Atempause wurde gesungen, gegrölt und angefeuert. Selbst als längst klar war, dass Boca verlor, wurde noch weit über die 90. Minute hinaus gesungen und regelrecht gefeiert!
Wenn in Deutschland schon das halbe Stadion leer ist, weil die meisten nur für den ‚Sieg‘ ins Stadion sind, da stehen die Boca Fans noch und singen!
Das Sahnehäupchen war dann als in der Halbzeit die Tennisprofis Nadal und S ein paar werbewirksame Schüsse aufs Tor absolvierten.

Fazit: Wahnsinnig gute Stimmung in einem wirklich armen Viertel aber an diesem Tag leider schlechter Fußball.

Die Franzosen und La Bomba
Den Montag Vormittag verbrachten wir erstmal mit einigen vielen organisatorischen Dingen (Packen, Zimmersuche in Kapstadt etc)
und fuhren dann in den Trend-Stadtteil Palermo wo wir mit Margaux und Caro (die französischen Studenten, die wir auf der Salzwüstentour kennen gelernt hatten) in ein süßes französisches Café gingen.

Wir hatten uns verabredet um abends zusammen zu einer bekannten ‚Percussion Show‘ von La Bomba zu gehen. Dort trafen wir dann auch die anderen Franzosen und konnten das erste Mal ein wenig die Ausgeh-Szene von Buenos Aures beäugen.
Und tatsächlich war das Publikum eine Mischung aus Schlachthof Wiesbaden und Cassiopeia Berlin. Also viele Hipster, Alternative und ein paar Freaks&Kiffer und dazwischen Touris und Einheimische. Auch wenn wir uns lediglich in die ‚Touri‘ Gruppierung einreihen, war es ein super Abend mit guter Trommelmusik und netten Gesprächen mit den Franzosen!

Am Dienstag geht es dann erstmal für zwei Nächte nach Iguazu, wo wir uns die Wasserfälle Ansehen Undank kommen wir für weitere vier Tage zurück nach Buenos Aires.

Es bleibt spannend 🙂