Kambodscha – Siem Reap

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Kambodscha – Siem Reap, ein Album auf Flickr.

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Kambodscha – Siem Reap

Nach den entspannten Tagen auf der Insel fuhren wir -mal wieder- mit einem Nachtbus nach Siem Reap.
Doch dieses Mal schliefen wir im unteren Teil des alten Busses – ohne Fenster, in alten, aber bequemen Sitzen, die keine Lehnen hatten – und fühlten uns wie in einen Doppelbett im Uboot. Die Fahrt war erstaunlich ruhig und wir vertrieben uns die 12 Stunden mit Erfahrungstausch mit einem Paar aus Constanz die eine ähnliche Weltreise machen und mit viel Schlaf.

In Siem Reap kamen wir mittags in brütender Hitze an und mussten schnell feststellen, dass man zur Mittagszeit nichts mehr besichtigen kann, wenn man keinen Hitzeschlag erleiden will. Also verlängerten wir um eine Nacht und ließen den Ankunftstag mit bisschen Souvenirshopping, Strassen erkunden, Planen der nächsten Tage und Bewerbungen schreiben ausklingen.

Dafür hieß es dann am nächsten Morgen um 04:45Uhr AUFSTEHEN!
Wir wollten der Masse & Sonne entgehen und fuhren mit einem netten Tuk Tuk Fahrer das gesamte Areal des Angkor Archäologische Parks ab. Um es kurz zu fassen, und weil die Bilder besser ausdrücken, was man sehen kann – wir waren 9 Stunden unterwegs und ließen nichts aus! –> Es war unsere längste und anstrengendste Sightseeing-Tour, aber absolut worth-it!

Natürlich ist vorallem Angkor Wat sehenswert, die vielen Details sind beeindruckend! Doch uns gefiel besonders der Bayon-Tempel – ein großes Gebäude mit 56 Türme auf denen insgesamt über 200 Gesichter entdeckt werden können. Alles in Stein gemeißelt und das vor Hunderten von Jahren – Wahnsinn!!

Wir erkundeten auch die weiter außen gelegenen Tempel und kamen am Mittag, pünktlich zur heißesten Zeit, zurück ins klimatisierte Hostel.

Am nächsten Tag wollten wir noch Tempelanlagen in der weiteren Umgebung von Siem Reap sehen. Doch erst der Tuk Tuk Fahrer machte uns darauf aufmerksam, dass wir dann erneut den Touristeneintritt von 20 Dollar pro Person zahlen müssten (plus 30 Dollar TukTuk), und das war uns viel zu viel. Also entschieden wir uns zum Beng Mealea zu fahren, was zwar länger dauerte (60km entfernt) und das TukTuk um 5$ erhöhte, aber bloß 5$ p.P. kostete. Was für eine grandiose Entscheidung!

Wir fuhren 2 Stunden über die Schotterpisten Kambodschas, entlang von weiten Feldern und tropischen Dschungel und sahen viele Dörfer und das Leben der Kambodschaner. Von Bauern auf den Reisfelder, Kindern in Schuluniformen über bunte (laute) Hochzeiten war alles dabei.
Wir brauchten eigentlich gar keinen Tempel mehr, so schön war die Fahrt.

Doch dieser Tempel war die 1,5 stündige Besichtigung absolut wert! – Eigentlich wird der Angkor Phnom auf dem Gelände rund um Angkor Wat als ‚DER‘ bewachsene und mystisch bewucherte Tempel angepriesen. Vor allem weil in diesem Angelina Jolie damals Lara Croft spielte und welcher noch heute als der ‚Lara Croft-Tempel‘ vorgestellt wird. Doch ein WIRKLICH faszinierender Komplex ist erst der Beng Mealea!- Ein riesiger Abenteuerspielplatz für jeden Indiana Jones Fan.

Überall hat sich die Natur über die Jahrhunderte ausgetobt und so wachsen riesige Bäume aus den Mauern und deren Wurzeln umschlingen alles. Viel ist eingestürzt aber ebenso viel steht und lässt einen von vergangenen Zeiten träumen. Wirklich ein weiteres Highlight unserer Reise!

Am nächsten Tag hieß es dann erneut früh aufstehen, denn wir müssen erneut nach Kuala Lumpur fliegen um dort eine Nacht zu verbringen um am nächsten Tag nach Kathmandu fliegen zu können.

Und das wird erneut spannend 🙂

Kambodscha – Koh Rong

Sommer, Sonne, Strand…

Nach dem Stadttrubel von Phnom Penh ging es (mal wieder am frühen morgen) mit dem „VIP-Shuttle“ innerhalb von vier Stunden zur Hafenstadt Sihanoukville.

Hier bestiegen wir mit sieben anderen Touris unseren wirklich sehr lahmen Kutter zur Insel Koh Rong. Dieser brauchte für die ca. 25 km ganze drei Stunden. Aber immerhin: die Musik wurde volle Lotte aufgedreht 😄
Wir genossen trotzdem die Fahrt und den wunderschönen Blick auf das Meer.

Unser Resort besteht aus ein paar Bungalows und einer Bar/Restaurant. Sonst sind hier nur noch das Meer, Strand, Kokospalmen und der kleine Anleger. Weit und breit kein anderes Resort oder sonstiges…
Diese Abgeschiedenheit und Ruhe war genau das was wir uns erhofft haben. Wir verlängerten direkt um eine weitere Nacht.

Die Tage verbrachten wir entweder in einer der zahllosen Hängematten oder im Wasser. 😄

Ein Highlight war unser Ausflug (1,5 h quer durch die Insel) zum 7 KM White Beach. Dieser machte seinem Namen alle Ehre. Weißer Strand, türkisfarbnes Wasser und am aller besten: Wir waren alleine!!!
Alle Stunde kam vielleicht mal ein Touri vorbei und das war’s…

Abends tranken wir Cocktails unter dem Sternenhimmel und lauschten zur später Stunde den riesigen Geckos in unserem Bungalow. Diese machten zwar ordentlich Alarm aber hielten uns einigermaßen die Moskitos vom Leib. Für die bleibenden „Wunden“ sorgten da schon eher die Sandflöhe, die sich besonders an Julia verewigten.

Zerstochen aber sehr erholt brechen wir nun Richtung Angkor Wat auf und freuen uns braungebrannt nun schon wieder auf ein bisschen Kultur.

Kambodscha – Phnom Penh

Kaum haben wir Viet Nam hinter uns gelassen, sind wir schon in der Hauptstadt Kambodscha’s.

Phnom Penh ist sicherlich ein Kulturschock für viele, aber wir spürten zunächst kaum einen Unterschied zu den bisher bereisten Ländern;

Die TukTuks sehen aus wie überall, die Verkäufer sind nicht ganz so laut wie in Vietnam, aber genauso nervig wie in Thailand.
Die Straßen sind genauso voll und die Bürgersteige ebenso wenig frei wie in allen anderen asiatischen Ländern. Es stinkt und ist dreckig wie in Teilen Myanmars und Laos. Und dann ist da wieder eine schicke Promenade mit Park wie in Südvietnam…

Aber, und das merkten wir ziemlich schnell, hier ist die Kluft zwischen Arm und reich groß und sichtbar. Statt der üblichen Vorstadtarmut, sahen wir zu nächst eine eingezäunte Gegend, mit großem goldenen Tor – und dahinter Reihenweise schicke Häuser – offensichtlich eine Vorstadt für exklusives Wohnen.
Wenige Straßen weiter Plakate mit der Aufschrift ‚Working is not necessairy for children, but school is!‘
(Arbeiten ist nicht wichtig für Kinder, zur Schule gehen schon!)

Kaum am Hostel angekommen, sahen wie die ersten Obdachlosen und am Abend begegneten uns die ersten Kinder, die entweder etwas verkauften, bettelten oder offensichtlich nichts Gutes im Schilde führten…

Da wir Samstag spät ankamen, war für Sighseeing keine Zeit mehr und so erkundeten wir den Nachtmarkt. Ich weiß nicht, der wievielte Markt dies auf unserer Reise war, aber wir waren sehr froh, doch noch etwas völlig Neues zu entdecken;
Dieser Markt war wie ein großes Fest – mit Bühne, vielen Kleider- und Essenständen und einer großen Fläche, ausgelegt mit Bastmatten, auf denen die Familien, Freunde, Pärchen und vereinzelt Touristen saßen und aßen, quatschten und den Samstag Abend genossen.

Wir taten es der Masse gleich, holten uns an den Essenständen für wenige Dollar unser Abendessen und probierten sogar mal so einen Hühnerfuss. Allerdings hatten wir beide keine Ahnung wie und was man davon essen kann und der Versuch ein bisschen daran rum zu knabbern wurde schnell beendet, da außer Fett da nicht viel dran zu holen ist…

Als Fabian Getränke holte, kamen die ersten Kinder und bettelten nach etwas zu essen, und klar gaben wir ihnen etwas, aber das ist so eine herzerweichende Situation!
Auf der einen Seite sitzt man und genießt den Abend, isst und trinkt und gibt gerne etwas ab. Auf der anderen Seite kann man nicht jedem etwas geben und als wir zurück liefen und uns mehre Frauen mit ihren halb nackten Kindern anbettelten mussten wir nein sagen. Und wie gerne würden wir unser letztes Hemd geben! Es zerreißt mir wirklich das Herz Armut zu sehen.
Ich nehme sehr viel Erfahrung mit nach Hause, aber definitiv die größte Erkenntnis ist, wie unglaublich gut es uns in Deutschland geht!!!

Am nächsten Tag nahmen wir eine weitere (harte) Geschichtsstunde, in dem wir uns zu den Killing Fields, Genocid Museum und National Museum fahren ließen. Und entweder ich habe in Geschichte nicht aufgepasst (aber eigentlich war es eines meiner Lieblingsfächer), oder es wird einfach ein ganz furchtbarer Teil der asiatischen Geschichte in deutschen Schulen überflogen…
Oder wie viele von euch kennen den Namen ‚Pol Pot‘ und wissen über die Gräueltaten der ‚Roten Khmer‘ Bescheid?!

Pol Pot’s Ziel war es den ‚ursprünglichen‘ Kambodschaner zu erhalten. Dafür ließ er Millionen von gebildeten Kambodschaner auf brutalste Weise hinrichten. Eine seiner Prüfverfahren waren – Wer keine Palme hochklettern kann, sei kein Kambodschaner. Wer zu weiche Hände hatte, konnte auch kein Kambodschaner sein. Frauen und Kinder der Beschuldigten wurden gleich mit getötet – nach dem Credo ‚Unkraut muss bei der Wurzel gepackt werden‘.

Da ich weiß, dass einige die das lesen genauso emotional sind, wie ich, lasse ich Einzelheiten weg. Aber das was Kambodscha in den 70er Jahren wider fahren ist, steht an Grausamkeit der Nazizeit in nichts hinter her!

Menschen können so abscheulich sein, unfassbar!!!

Wir waren so traurig und geschockt von den wirklich gut aufbereiteten Gedenkstätten (Audioguide in Deutsch und alles noch vorhanden), dass wir an diesem Abend nicht mehr viel unternahmen.

Doch so langsam wird die Zeit knapp und da wir nicht wissen, wann wir nach unserer Rückkehr das nächste Mal das Meer sehen, entschieden wir uns Tim’s Empfehlung zu folgen und 3 Nächte auf der Insel Koh Rong zu verbringen – kristallklares Wasser, Sandstrände, keine Hotels, nur Bungalows ohne Internet, ohne warmes Wasser, und Strom nur von 18-23 Uhr.

Also fahren wir am Montag los und tauchen dann mal unter 🙂