Südafrika – Los geht die wilde Fahrt

Drakensberge

So ließen wir Jo’bourg hinter uns und starteten Richtung Süden zur Küste von Südafrika. Unser erster Stop auf diesem Weg war Kestell, von wo aus wir uns den nördlichen Teil der Drakensberge anschauen wollten. Auf dem Weg dahin machten wir eine ausführliche Bekanntschaft mit südafrikanischen Potholes (Schlaglöchern). Es fing harmlos an, aber nach einer Weile waren wir das einzige Auto auf der Landstraße und dies hatte seinen Grund… Die Schlaglöcher wurden immer größer und schon bald machten diese anteilig mehr von der Straße aus als der eigentliche Asphaltbelag… Dank meiner erstklassigen Fahrkünste überstanden wir und vorallem unser Mietwagen dies unbeschadet 🙂

Endlich in Kestell, einer Kleinstadt mit Blick auf die Drakensberge, angekommen, wurden wir herzlich von Vera-Ann mit einem Pott Kaffee begrüßt. Wir hatten bei diesem Hostel das Gefühl in Omas Garten angekommen zu sein. Hier gab es selbst gemachte Marmelade und es wehte ein leichtes Hippiefler. Hunde (vorallem der auf den ersten Eindruck süße Stafortwelpe Bilbo – in Wahrheit ein kleiner Teufel, der einem ständig gebissen hat) und Katzen flitzten durch den schönen Garten (oder in unser Bett) und am Abend lernten wir die anderen Reisenden beim gemeinsamen Bra (Barbecue) kennen. Am kommenden Tag schauten wir uns auf Vera-Anns Rat (es drohte ein Ungewetter) nicht das bekannte Amphitheater an, sondern wanderten durch das nah gelegene Tal. Dies war auch ein echter Glücksfall – menschenleer, schöne Ausblicke auf die Berge, Wasserfälle usw… So langsam werden wir mehr und mehr zu Wanderern…oh man!

Am Abend unterhielten wir uns noch lange mit Vera-Ann über den Tod von Mandela und den derzeitigen gesellschaftlichen Zustand von Südafrika. Es ist schon ein riesen Unterschied zu Südamerika endlich die Sprache richtig sprechen zu können!
Wir erfuhren, dass es gerade an guter Bildung in diesem Land fehlt und das die Aufbruchsstimmung längst verflogen sei. Hoffnung ist im Keim noch vorhanden, aber die Apartheid ist noch lange nicht Vergangenheit!

Durban

Nach einer fünfstündigen Autofahrt erreichten wir die drittgrößte Stadt Südafrikas – Durban. (Hier leben zudem die meisten Inder außerhalb von Indien.)
Leider wurden wir von Regenwolken begrüßt – und dies sollte sich die nächsten Tage auch nicht mehr ändern 🙂
Unser nettes Hostel lag keine 50m vom Strand entfernt und so konnten wir nachts bei offenem Fenster das Rauschen des indischen Ozeans hören.

Zunächst erkundigten wir die Innenstadt von Durban, wobei es außer der City Hall, der Strandpromenade und dem Fussballstadion nicht viel zu sehen gab. Aber gerade die kontaktfreudigen (dunkelhäutigen) Menschen schlossen wir schnell ins Herz. Man wird sofort mit einem Lächeln angesprochen und kaum eine Minute später ist man schon auf einem Bild für das Familienalbum oder lacht gemeinsam mit allen.
Am nächsten Tag nahm ich (Fabian) mir eine Surfstunde beim Hostelbesitzer Rudy. Wir beiden waren aufgrund des immer noch schlechten Wetters die einzigen im Wasser. Nach kurzen Trockenübungen ging es endlich in die Wellen. Und es sieht wirklich einfacher aus, als es ist 🙂 Immerhin stand ich bei fast jedem Versuch auf dem Brett – meistens jedoch nur für ein paar Sekunden. Ich habe Blut geleckt und werde versuchen hier in Südafrika noch fleißig zu üben!

Coffee Bay

Der sehr kleine und abgelegene Ort Coffee Bay liegt ca. 7 Stunden von Durban entfernt und hier wollten wir eigentlich ein paar schöne Tage verbringen. (Coffee Bay liegt an der „Wild Coast“ und in einem Gebiet, wo es die dunkelhäutige Bevölkerung in Vergangenheit sehr schwer gehabt hat.) Nur leider spielte auch hier das Wetter nicht mit. Wir erfuhren, dass eine große Regenfront aufgezogen ist und wir leider nicht unsere Zeit am Strand verbringen können. So haben wir in unserem kleinen ‚Häuschen‘ entschlossen, schon früher Richtung Port Elizabeth und dortiger Safari aufzubrechen. Schade eigentlich, denn hier mit Blick auf den Ozean und den saftig grünen Hügeln kann man bestimmt sehr gut ein paar Tage die gestresste Reiseseele entspannen.